Liebe Leserinnen und Leser! Der Begriff Compliance bedeutet im engeren Sinne die Einhaltung von Recht und Gesetz durch das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Dieses Einhalten rechtlicher Vorgaben und das Umsetzen von gesetzlichen Rahmenbedingungen geschieht durch den strukturierten Aufbau von unternehmensinternen Regeln und Richtlinien, die für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens steuerungsrelevant und verbindlich sind. Wird die Umsetzung in einem Unternehmen über das Management priorisiert, können straf- und zivilrechtliche Risiken minimiert werden. Im internationalen Vergleich gilt ein solides Compliance Management als Qualitätsmerkmal, welches außerdem einen Wettbewerbsvorteil bringen kann. Wie ein Compliance Management System im Allgemeinen aussehen sollte, ist nach wie vor gesetzlich nicht definiert – eine gesetzliche Grundlage dafür wird mindestens seit den Ereignissen in und um Siemens (2006) erwartet. Die Ausgestaltung einer unternehmensinternen Compliance-Strategie bringt nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern birgt ebenso die Chance zur Entwicklung der Unternehmenskultur. Und – wie in den aktuellen Negativ-Beispielen wie Wirecard und Tönnies zu sehen – Compliance kann nur funktionieren, wenn die oberste Führungsebene mit gutem Beispiel vorangeht. Denn persönlich motiviertes Erwirtschaften von Gewinnen, die abgeschöpft werden und in die eigene Tasche wandern, widerspricht nicht nur der Compliance-Richtlinie „transparente Buchführung“, sondern ist auch unökonomisch, als dass die von einer (unternehmensbedingten) Gemeinschaft erwirtschafteten Gewinne auch wieder in diese Gemeinschaft zurückfließen sollten, um Ressourcen zu erneuern und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Dies ist mit humanem Wirtschaften gemeint. Für das isb steht die Perspektive des humanen Wirtschaftens in allen Angeboten, Initiativen, Kooperationen wie auch unternehmerischen Aktivitäten im Mittelpunkt. Die Gründung der Schmid Stiftung im Jahre 2011 durch Bernd Schmid ist Ausdruck dafür. Zentrale Leitfrage ist für uns: „Wie kann im unternehmerischen Handeln die Orientierung an Leistung und Leistungskultur mit der Orientierung an Lebensqualität der beteiligten Menschen verbunden werden?" Eine vergnügliche und inspirierende Lektüre wünschen
Ingeborg Weidner und das isb-Team!
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